Falls sie momentan auch über tiefe Spurrinnen steigen mussten, ihnen schwere Kettenfahr-fahrzeuge entgegen kamen oder sie sich allgemein über den Wasserstand der Werra am "Brühl von
Merkers" wundern: es wird (um)gebaut!
Der Umbau der Sohlrampe Merkers ist nur eine von mehreren Maßnahmen zur "Herstellung der Durchgängigkeit der Werra". So heißt das Gesamtkonzept, welches vom Hydrolabor Schleusingen erstellt wurde. Doch um die Ziele dieses im März 2015 erstellten Dokumentes zu verstehen, muss man in der Geschichte ein paar Jahre zurückgehen. In der Vergangenheit wurden viele Querbauwerke im Verlauf der Werra errichtet, welche für viele Fischarten unpassierbar sind. Hier seien beispielweise die beiden Wasserkraftwerke in Tiefenort und Dorndorf genannt, aber auch "angeblich" unser Merkerser Wehr.
Mit den Betrachtungen rund um die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) wurde klar, dass der "gute ökologische Zustand" in der Werra - gemessen an der Fauna heimischer Fischarten - nicht erreicht ist, was wiederum an der fehlenden Durchgängigkeit liegt. Für alle Wanderfische ist dies aber unabdinglich. Deshalb beauftragte der Freistaat Thüringen die Ingenieurbüro PROWA GmbH mit der Erstellung einer Entwurfs- und Genehmigungsplanung für den Umbau der Sohlrampe Merkers. Nach mehreren Analysen und Messungen im Zuge der Variantenuntersuchung, entschied man sich für den Umbau der vorhandenen Sohlrampe in eine aufgelöste Sohlengleite.
"Mit dieser Variante wird die vorhandene Höhendifferenz mit Hilfe eines wesentlich flacheren Gefälles überwunden. Damit wird die ökologische Durchgängigkeit auch für schwächere Fische hergestellt. Es wird ein Raugerinne mit Beckenstruktur hergestellt. Dabei kommt es zu einem Wechsel zwischen Becken und Schüttriegel. Der Abfluss bei Niedrigwasser erfolgt durch die Öffnungen in den Schüttriegeln. Bei höheren Abflüssen können die Schüttriegel auch überströmt werden. Es entsteht so ein abwechslungsreiches Strömungsmuster." (Entwurfs- und Genehmigungsplanung, Punkt 3.2, Variante 2, Ingenieurbüro PROWA GmbH)
Für den Rückbau der vorhandenen Sohlrampe und die weiteren Baumaßnahmen wurde auf Höhe der Engstelle Werra-Teich eine Spundwand gerammt. Das aufgestaute Wasser wird über den Altarm der Werra
umgeleitet. Die Bauzeit war auf Oktober 2015 begrenzt. Wir vermuten allerdings das sich das Bauende noch verzögern wird. Daher bitten wir alle Sportfreunde aber auch jeden Anderen sich auch
weiterhin nicht unterhalb des "Staudammes" im Flussbett aufzuhalten. Sobald uns neue Information vorliegen, werden wir zu gegebener Zeit wieder hier informieren.
(Text/Bild: Schulz)
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